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Solltest du deine Ernährung nach einer Rückenmarkverletzung ändern?

Ernährung Rückenmarkverletzung
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Nachdem du eine Rückenmarkverletzung  erlitten hast, wird es dir wahrscheinlich nicht mehr möglich sein, dich auf die gleiche Art und Weise zu ernähren, wie du es gewohnt bist. Bevor du deine Ernährung umstellst, solltest du mit einem Arzt reden und eventuell auch mit einem Ernährungsberater oder einem Diätassistenten.

 

Es kann sehr schwierig sein unsere Essgewohnheiten zu ändern. Dennoch ist es wichtig, dass du einen neuen Lebensstil einschlägst und darauf achtest, dass deine Ernährung so zusammengesetzt ist, dass sie dich gesund hält und dich optimal versorgt. Zudem kannst du dich aus einer guten Kombination von Ernährung und Bewegung fit und gesund halten.

 

 

Veränderung der Ernährungsbedürfnisse

 

Nach einer Rückenmarkverletzung besteht für dich das erhöhte Risiko, dass sich Krankheiten wie beispielsweise Adipositas, Diabetes oder ein zu hoher Cholesterinspiegel entwickeln. Dies hängt zum einen mit der Verletzung zusammen, zum anderen mit den körperlichen Herausforderungen, die wahrscheinlich auf dich zukommen, während du für die Mahlzeiten einkaufst und diese vorbereitest.
Hier findest du einige der möglichen Probleme, die in Bezug auf deine Ernährung auftreten können:

  • Gewichtszunahme
  • erhöhtes Risiko eines Dekubitus
  • Verlust der Knochendichte oder Osteoporose
  • Veränderungen der Muskelzusammensetzung – ein geringerer Anteil von Muskeln, ein erhöhter Anteil von Fett

 

 

Welche Ursachen haben diese Risiken?

 

Eine Verletzung deines Rückenmarks verursacht eine Denervierung zu deinen Muskeln. Dies reduziert deine Stoffwechselaktivität. Daher muss die Ernährung und die empfohlene Kalorienzufuhr an dich angepasst werden, um ein gesundes Gewicht beizubehalten.
Am Wahrscheinlichsten ist, dass du weniger Kalorien brauchen wirst, außer du bist sehr aktiv und sportlich.

Einige Ernährungsformen könnten ungesund für dich sein. Auch wenn du Kalorien reduzierst, musst du darauf achten, dass du ausgewogene Mahlzeiten zu dir nimmst, die alle Vitamine und Nährstoffe bieten, die dein Körper braucht.

 

 

Einige Möglichkeiten, die dir helfen dein Gewicht zu kontrollieren sind:

 

  • die Nährwertkennzeichnungen zu lesen
  • deine Mahlzeiten bewusst zu planen und zu kaufen
  • fettarme Lebensmittel auszusuchen
  • ballaststoffreiche Lebensmittel auszusuchen
  • keine Mahlzeiten auszulassen
  • verschiedene gesunde Lebensmitteln zu essen
  • zu den optimalen Tageszeiten zu essen
  • einen Teller mit Einteilungen zu benutzen, der dir bei der Portionierung hilft

 

 

Gesundheitliche Folgen abgesehen von der Gewichtszunahme

 

Abgesehen von übermäßiger Gewichtszunahme kann eine Mangelernährung andere Probleme verursachen. Menschen mit einer Rückenmarkverletzung müssen ihr Darm- und Blasenmanagement im Blick haben. Der Umgang damit kann sich dabei als eine der größten Schwierigkeiten herausstellen.

 

Zur Darmunterstützung wird eine tägliche Verzehrmenge an Ballaststoffen von 15 bis 30 Gramm empfohlen. Allerdings kann schon die Einnahme von über 20 Gramm Ballaststoffen zu Verstopfung führen. Wichtig ist also herauszufinden, welche Menge für dich funktioniert. Jede Person hat einen anderen Grad an Innervation zum Darm. Dabei möchtest du ein Gleichgewicht finden, in dem dir die Ballaststoffe helfen, die Nahrung gut durch deinen Darm zu führen und sie gleichzeitig nicht so voluminös machen, dass du eine Verstopfung bekommst. Außerdem ist es wichtig täglich mindestens 1,5 Liter Flüssigkeit zu trinken. Diese hilft dir dabei, den Stuhlgang weich zu halten und die Verdauung zu unterstützen.

 

Dass du genug Flüssigkeit zu dir nimmst, ist ebenso für deine Blase wichtig. Ausreichend Wasser kann dabei helfen, Niereninfektionen oder Blasensteine zu verhindern. Zudem wird angenommen, dass das Trinken von purem Cranberrysaft, mehrmals am Tag, Blasenentzündungen vorbeugt.

 

Genug Vitamin D und Calcium zu dir zu nehmen, hilft dir dabei den Verlust von Knochendichte vorzubeugen. Und eine der besten Möglichkeiten Knochendichte zu erhalten ist das Gewichtstraining. Wenn du in der Lage bist Gewichte zu heben, ist das großartig. Jedoch bedeutet eine Rückenmarkverletzung häufig, dass du weniger Gewicht heben kannst und im Allgemeinen weniger aktiv bist. Aus diesem Grund musst du dir noch mehr über deine Versorgung mit Vitamin D und Calcium bewusst sein.

 

Das Risiko von Wundenbildungen erhöht sich mit einer schlechten Ernährung. Wenn du nicht genug gesundes Essen zu dir nimmst oder nicht genug trinkst, kann deine Haut empfindlicher gegenüber Rissbildungen werden. Während Übergewicht zur Bildung von Dekubitus beiträgt, weil der Transfer und regelmäßige Gewichtsverlagerungen im Sitzen schwieriger werden, kann Untergewicht ebenso ein Risiko darstellen. Wenn du untergewichtig bist, fehlen die Fettpolster zwischen Haut und Knochen. Daher nimmt die Wahrscheinlichkeit von Hautschädigungen im Bereich von  Knochenvorsprüngen zu.